Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes mit Neuwahlen

12.04.2024
Feuerwehr Delegiertenversammlung Reundorf
REUNDORF. Die Freiwillige Feuerwehr Uetzing spendet 2.000 Euro für "Hilfe für Helfer". Beim 150-jährigen Jubiläum hatte man auf Gastgeschenke verzichtet.

Als neuer Kreisbrandrat sei er automatisch Verbandsvorsitzender und dazu stehe er auch, eröffnete Thilo Kraus die Versammlung. Ein ehrendes Gedenken an die Verstorbenen, namentlich Hans Horn, erfolgte nach der Begrüßung der Gäste, Ehrenmitglieder und Delegierten. Ehrenkreisbrandinspektor Hans Horn war am 7. September 2023 verstorben.

Der stellvertretende Landrat Helmut Fischer hob in seinem Grußwort die ungemein wichtige Rolle eines starken Feuerwehrverbandes hervor: "Wenn eine einzelne Feuerwehr sagt, wir wollen die Welt verändern, lacht sich München kaputt. Wenn aber ein Verband kommt - dann kann man schon was verändern!". Schlechte Nachrichten hatte Fischer in Bezug auf die Finanzlage der Kommunen: "Es kommen schwere Zeiten auf uns zu". Ein anderes Thema sprach die stellvertretende Lichtenfelser Bürgermeisterin Sabine Rießner an: "Der Unmut und das Unverständnis mancher Bürger gegenüber euch und eurer Arbeit - das ist in meinen Augen beschämend!". Ihr aufrichtiger Dank galt dann allen Ehrenamtlichen: "Wir Kommunen wissen, was wir an euch Feuerwehrfrauen und -männern haben. Herzlichen Dank!"

Mit Neuigkeiten aus dem Bayerischen Landesverband meldete sich Hermann Schreck (stellvertretender Landesverbandsvorsitzender). Was Schreck zu sagen hatte, ließ die Anwesenden aufhorchen, es wurde mucksmäuschenstill im Saal. "Das Feuerwehrgesetz wird derzeit erneuert: es geht auch um die Anhebung der Altersgrenze", verkündete er. Bisher gelte: Mit Vollendung des 60. Lebensjahres endet der aktive Feuerwehrdienst. "Die Frage sei erlaubt: wie weit nach oben? Für wen: Funktionäre oder Aktive oder alle? Mit oder ohne Gesundheitscheck?". Nächster Brennpunkt sei die Ausbildung. Man habe in Bayern drei Feuerwehrschulen. "Es gelingt uns nicht, den Bedarf zu decken, den wir in Bayern brauchen". Die Vielfalt der Aufgaben und der Einsätze verlangten andere Ausbildungsformen. "Und dann gebe es noch etwas zu sagen. Das ist ein ernster Punkt: Er betrifft den Zivil- und Katastrophenschutz. Wir müssen uns alle Gedanken machen: was kann im Falle einer Krisensituation unternommen werden", fragte Hermann Schreck in die Runde. Die Zeiten seien anders geworden, verwies er - ohne Namen zu nennen - auf "Osteuropa". Die Feuerwehr mit ihren 1,2 Millionen Einsatzkräften in Deutschland sei der größte Partner im Katastrophenschutz (siehe Info)."Das wird demnächst von der Bundeswehr an die Öffentlichkeit getragen werden", kündete Schreck im Namen des Landesverbandes an. 

Erfreulich war die nächste Ankündigung; Die Feuerwehr Uetzing hatte 2023 nicht nur ihre 150-Jahr-Feier und auch den Kreisfeuerwehrtag ausgerichtet. Sie hatte auch Spenden zugunsten der Kampagne "Hilfe für Helfer" gesammelt. Thomas Schwarz, Kommandant der Uetzinger Wehr, hatte einen Scheck mit der stolzen Summe von 2000 Euro dabei und übergab ihn unter dem Beifall der Kameraden und Gäste an Hermann Schreck

In seinem Rückblick erwähnte KBR Thilo Kraus die aktuellen Zahlen im Landkreis: aufgrund von Auflösungen oder Zusammenlegungen in den letzten Jahren gebe es nun 110 Freiwillige (vorher 120) plus zwei Werksfeuerwehren. Insgesamt machen 3503 Aktive ehrenamtlich Dienst, dazu kommen 386 Jugendliche und 344 Kinder in den 27 Kinderfeuerwehrgruppen. "Das ist sehr erfreulich: es sind mehr als 4000, die mit uns verbunden sind!", freute sich KBR Thilo Kraus. Nach der Genehmigung des Protokolls von Lutz Schneider (Schriftführer) folgte letztmalig der Kassenbericht von Schatzmeister Siegfried Hammrich. Als größte Ausgabe nannte er hier die Anschaffung einer Drohne. "Das war mein letzter Kassenbericht", schloss er seine wie immer tadellosen Ausführungen. Nach der Entlastung des Schatzmeisters und der Vorstandschaft standen Wahlen an. Auf Grund Ausscheidens stand die Neubesetzung von drei Positionen im Vorstand und erweiterten Vorstand an. Für den Inspektionsbereich Ebensfeld wurde KBM Steffen Imhof einstimmig als Vertreter der Kreisbrandmeister gewählt. Ebenso einstimmig wurde Andreas Zottmann als Nachfolger von Alexander Ruhs als Leiter der Werkfeuerwehr John Matthey Redwitz gewählt. Beide Aktive konnten nicht anwesend sein, hatten aber im Vorfeld ihre Zustimmung im Fall einer Wahl gegeben.

Als neuer Schatzmeister wurde Tobias Gareis gewählt. Der erst 29-Jährige ist seit 2019 der Vorsitzende der Feuerwehr Mistelfeld. Er wird beim Kreisfeuerwehrverband die Aufgaben von Siegfried Hammrich übernehmen, der nicht mehr zur Wahl antrat. Siegfried Hammrich war mit 17 Jahren in die Feuerwehr Püchitz eingetreten. Über die Jugend kam er zu den Aktiven, wurde hier stellvertretender Kommandant, dann erster Kommandant der Püchitzer. 2006 wurde er zum Kreisbrandmeister bestellt, seit 2016 war er Kreisbrandinspektor (bis Ende Februar 2024). Es war ein rührender Abschied mit Präsenten von der neuen Verbandsvorstandschaft und mit viel Beifall aus der Versammlung. "Es war mir eine Ehre", antwortete Siegfried Hammrich. 

Bericht und Fotos: Monika Schütz

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